Extraleistungen sind heute ein Muss für Arbeitgeber. Nur für ein Gehalt wird kaum eine Fachkraft eine Stelle antreten. Als Unternehmen müssen Sie zeigen, dass Sie über die vereinbarte Entlohnung hinaus in der Lage sind, überdurchschnittliche Leistungen von Mitarbeiter*innen zu belohnen.
Eine Möglichkeit bieten dabei Mitarbeiter Bonussysteme. Wir zeigen Ihnen wie Sie Ein Bonussystem für Mitarbeiter*innen in wenigen Schritten einrichten können. Im Personalwesen können Sie damit gleich mehrere Faktoren beeinflussen:
- Zufriedenheit
- Motivation
- Produktivität
- Fluktuation
Was ist ein Bonus für Mitarbeiter?
Ein Mitarbeiter Bonus ist in den meisten Fällen ein Entgelt, das Mitarbeiter*innen nach einem im Unternehmen festgelegten Plan ausgezahlt wird. Boni können manchmal auch als Sach- oder andere Leistungen gegeben werden.
Was ist ein Mitarbeiter Bonussystem?
Ein Bonussystem beschreibt die Regeln, nach denen ein Bonus ausgezahlt wird. Diese Regeln gelten unternehmensweit und sollten sich an den Unternehmenszielen orientieren.
Angestellte müssen die Voraussetzungen für einen Bonus kennen und damit auch rechnen können. Dennoch ist ein Bonus eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers.
Moderne Bonussysteme bieten alternative Leistungen an, zum Beispiel freie Tage, Dienst-Laptop oder Zuschüsse. Ein Bonus soll belohnen und gleichzeitig Mitarbeiter*innen motivieren.
Alternativen bieten Boni, die Leistungen darstellen. Hier sind ein paar konkrete Ideen für zusätzliche Mitarbeiter-Benefits:
- Home-Office-Tage
- Zuschuss für die Einrichtung eines Home-Office
- Fahrtkostenzuschuss
- Kindertagesstätten-Zuschuss
- freie Tage gewähren
- Weiterbildungen finanzieren
- Incentive-Reisen
Viele Bonussysteme versuchen, sich an den individuellen Bedürfnissen der auszuzeichnenden Mitarbeiter*innen auszurichten.
Welche verschiedenen Arten von Bonussystemen gibt es?
Neben der Art der Prämie für Arbeitnehmer*innen gibt es verschiedene Gründe, warum diese überhaupt eine Sonderleistung erhalten. Jedes Unternehmen bestimmt diese für sich - entsprechend gibt es große Unterschiede. Die folgenden 4 Bonustypen haben sich aber als besonders wirkungsvoll erwiesen:
1. Leistungsbonus
Der Leistungsbonus ist eine Prämie für messbare Leistungen, die einen bestimmten Wert überschritten haben.
Es gibt Firmen, die zahlen dem gesamten Personal einen Bonus, wenn der Gewinn eine bestimmte Höhe erreicht hat. Dabei richtet sich die Höhe der Prämie prozentual nach dem Gehalt.
Eine andere Form der Prämienzahlung bezieht sich auf Kennzahlen, die Beschäftigte erreichen können. Im Verkauf sind das zum Beispiel Umsatzzahlen, die übertroffen wurden. In der Produktion kann das eine besonders geringe Fehlerquote sein oder aber ein hoher Durchsatz.
Nachteil: es ist nicht immer möglich Leistungen zu messen und damit kann es sein, dass einige Teile der Belegschaft von einem Bonus ausgeschlossen werden.
Ein Beispiel wäre die Leitung der Betriebskantine, die zu den gleichen Kosten ein gesünderes Menü geschaffen hat. Die Zahlen verändern sich dadurch nicht, allerdings verbessert sich das Betriebsklima und die Gesundheit der Mitarbeiter*innen.
2. Ad-hoc-Bonus
Viele Unternehmen stellen von einem zahlenbasierten System für Prämien auf ein Ad hoc-Bonussystem um, das auf Bewertungen beruht.
Hier gibt es keine automatische jährliche Bonuszahlung mehr, wenn ein bestimmter Wert erreicht ist. Stattdessen liegt es im Ermessen von Vorgesetzten oder Geschäftsführung, Mitarbeiter*innen spontan mit einer Prämie auszuzeichnen. Das findet nicht willkürlich statt, auch hier sollten Sie interne Regeln aufstellen.
Grundlage für einen Ad-Hoc-Bonus bietet dann ein Feedbackgespräch oder eine regelmäßige Mitarbeiterbeurteilung.
Vorteil: Leistungen wie beispielsweise ein guter Einfluss auf die Motivation der Abteilung, umsetzbare neue Ideen oder besonderes Engagement über die Anforderungen des Arbeitsvertrages hinaus können so belohnt werden.
Und: Die Prämie für Mitarbeiter*innen kann individuell angepasst werden. Sie können sogar verschiedene Alternativen zur Auswahl stellen.
3. Meilenstein-Bonus
Große Projekte sind in Meilensteine oder Projektabschnitte unterteilt, die ein bedeutendes Ereignis darstellen.
Wenn ein Team vorab weiß, dass es für das (frühzeitige) Erreichen von Meilensteinen eine Prämie erhält, wird es meistens besser zusammenarbeiten und engagierter versuchen, das Ziel zu erreichen. Schließlich haben alle einen Vorteil davon.
Ein Beispiel des Meilenstein-Bonus ist z. B. ein Betrag, der an Mitarbeiter*innen gezahlt wird nach erfolgreichem Erreichen der Quartalszahlen.
4. Mitarbeiter-Benefits
Eine vierte, aber nicht weniger wichtige Art von Bonus sind die Mitarbeiterbenefits.
Mitarbeiterbenefits können zusätzliche Leistungen des Arbeitnehmers an die Mitarbeiter*innen sein. Beliebte Mitarbeiterbenefits sind beispielsweise:
- BahnCards,
- Fitnessabonnements,
- Weiterbildungsmöglichkeiten.
Mitarbeiterbenefits sind eine sehr gute Möglichkeit für Unternehmen, sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem umkämpften Arbeitsmarkt zu positionieren.
Daran sollte Sie bei einem Bonussystem unbedingt denken
Ein Bonus oder eine Prämie für Mitarbeiter*innen sind freiwillige Leistungen, die Sie als Arbeitgeber erbringen. Die Beschäftigten haben kein Anrecht darauf.
Dennoch sollte es klare Regeln geben, nach denen Boni vergeben werden. Diese können zum Beispiel in einer Betriebsvereinbarung verankert sein. Daraus kann sich aber auch ein rechtlicher Anspruch ableiten.
Die folgenden 3 Tipps können Ihnen dabei helfen, ein wirksames Mitarbeiter-Bonussystem aufzubauen:
1. Fairness und Transparenz
Bei der Erstellung eines Bonussystems für Mitarbeiter sollten Sie daran denken, dass die Bedingungen für eine Prämie für alle gleich sind. Wenn von zwei Mitarbeiter*innen bei gleicher Leistung nur eine Person einen Bonus erhält, kann die andere Person vor das Arbeitsgericht ziehen. Deshalb sind klare Regelungen unabdingbar.
Bei Leistungen, die auf Kennzahlen beruhen, ist das noch einfach. Schwieriger wird es, wenn Vorgesetzte ihre Angestellten bewerten. Für diesen Fall muss es klar formulierte Anforderungen geben, die für eine Prämie gelten.
Nur so kann sich die Führungskraft in ihrer Entscheidung absichern. Legen Sie diese Anforderungen auch offen, denn dann wissen Ihre Mitarbeiter*innen, woran sie sind und was sie tun müssen, um einen Bonus zu erhalten.
2. An Unternehmenszielen orientieren
Ein Bonus ist kein Selbstzweck und kein Geschenk, das aus reiner Freundlichkeit gemacht wird. Boni haben einen Zweck und sollten sich an den Zielen Ihres Unternehmens orientieren.
Solche Ziele können sein:
- Sie wollen die Mitarbeiterproduktivität erhöhen
- Sie wollen die Mitarbeitermotivation fördern
- Sie möchten den Krankenstand verringern
- Die Mitarbeiterfluktuation soll geringer werden
- Ihr Unternehmen möchte sich als moderner Arbeitgeber präsentieren
- Mit Anreizen sollen interne Karrieren unterstützt werden
- Das Employee Branding soll gestärkt werden
Natürlich werden Sie immer auch Umsatz und Gewinn als Unternehmensziel haben, und daran haben Ihre Mitarbeiter*innen einen großen Anteil.
Je motivierter und zufriedener Mitarbeiter*innen insgesamt sind, umso besser wirkt sich das auf die Gesamtleistung des Unternehmens aus.
3. Führungskräfte schulen
Wenn ein Bonussystem auf Feedbackgesprächen und individuellen Einschätzungen beruht, müssen Vorgesetzte und Führungskräfte in der Lage sein, dieses auch anwenden zu können.
Sie werden die Regeln und Grundlagen sowie den Umfang der Boni und Prämien Ihren Führungskräften nicht nur erklären, sondern auch vermitteln müssen. Dafür bieten sich Workshops zur Führungskräfteentwicklung mit möglichst vielen Fallbeispielen an.
Erst dann sind Vorgesetzte in der Lage, die Leistung von Mitarbeiter*innen zu bewerten und die passende Belohnung zu finden.
Bonussystem für Mitarbeiter in 5 Schritten
Wenn Sie Ihren Mitarbeiter*innen in Zukunft einen Bonus geben wollen, dann sollte das nach einem festgelegten System erfolgen. Dieses einzurichten ist nicht schwierig, es lohnen sich aber ein paar grundsätzliche Überlegungen.
Hier sind die 5 Schritte zur Einrichtung eines Bonussystem für Mitarbeiter:
1. Ziele festlegen
Am Anfang stehen die Ziele:
- Wen wollen Sie belohnen und warum?
- Wollen Sie Ihrer kompletten Belegschaft etwas Gutes tun oder wollen Sie einzelne Mitarbeiter*innen auszeichnen (oder gar beides)?
- Welche Vorteile versprechen Sie sich von einem Bonussystem und welche Nachteile könnten damit verbunden sein.
2. Liste von Boni und Prämien erstellen
Der kreative Teil des Bonussystems ist die Festlegung der einzelnen Maßnahmen. Erstellen Sie eine Liste mit den vorgesehenen Prämien und diskutieren Sie diese mit Kollegen und Angestellten.
Es zahlt sich aus am Ende einen Katalog an Boni zu haben, der auch den Wünschen der Arbeitnehmer*innen entspricht. Achten Sie ebenfalls darauf, dass es eine Staffelung bei den Boni gibt, je nach Leistung oder Bewertungskriterien.
3. Budget festlegen
Ein Bonussystem muss sich rechnen. Sie wollen den Mehrwert, der durch Höchstleistungen entsteht, nicht komplett für Prämien verwenden. Legen Sie sich also ein Budget zurecht. Dafür brauchen sie folgende Kennzahlen:
- Liste der einzelnen Bonusmaßnahmen und ihren Wert in Euro
- Schätzung, wie viele Mitarbeiter*innen im Geschäftsjahr einen Bonus erhalten werden
- Jahresbonus für alle Mitarbeiter*innen
4. Regeln formulieren
Um einen Bonus zu erhalten, müssen Mitarbeiter*innen bestimmte Anforderungen erfüllen. Es liegt an Ihnen, diese zu formulieren. Sie können unterscheiden zwischen einem leistungsbezogenen Bonus, der auf Zahlen beruht oder einem Bonus, bei dem die Leistung auch nach “weichen Faktoren” belohnt wird.
Jeder Bonus muss wie folgt strukturiert sein:
- Bezeichnung des Bonus
- Kosten für das Unternehmen
- Zielgruppe (z.B. alle Mitarbeiter*innen, leitende Angestellte, Führungskräfte)
- Bedingungen, um den Bonus zu erreichen
- Laufzeit des Bonus (zum Beispiel bei Zuschüssen)
5. Bonussystem kommunizieren
Ein Bonussystem muss allen Arbeitnehmer*innen bekannt sein. Sie sollten es daher auf möglichst vielen Kanälen kommunizieren.
So kann es schon bei der Bewerbung, auf Ihrer Karriereseite oder bei der Zusendung des Arbeitsvertrages erwähnt werden.
Veröffentlichen Sie das Bonussystem auch in Ihrem Intranet. Damit dokumentieren Sie Ihre Mitarbeiterwertschätzung und stärken Ihr Employer Branding.
Den Erfolg des Bonussystems evaluieren
Wenn Sie Geld für ein Bonussystem ausgeben, wollen Sie natürlich wissen, ob sich das auch lohnt. Hier kommt die Evaluierung ins Spiel. Sie orientiert sich an den gesteckten Zielen.
Wollen Sie die Produktivität mit Boni als Motivator erhöhen, können Sie den Produktionsoutput als Maß nehmen. Geht es darum, Mitarbeiter*innen im Unternehmen zu halten, gibt die Fluktuationsrate Auskunft.
Weitere Kennzahlen, die Sie beachten können, sind:
- Innovationsrate
- Krankenstand
- Effizienz
- Zufriedenheit
Noch aufschlussreicher sind diese Zahlen, wenn Sie nicht nur die Entwicklung betrachten, sondern bei der Formulierung der Ziele diese mit Vorgaben versehen.
Zum Beispiel:
- 10 Prozent weniger Fluktuation
- 15 Prozent höhere Produktivität
- 20.000 Euro mehr Umsatz pro Verkäufer*in