Der Recruiting Pulse Check 2023: Studie zu Recruiting Trends

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2023
10.2.23
25/8/2023
25/8/2023
Minuten Lesedauer
Luisa Spardel
Recruitee
Erfahren Sie in der Studie Recruiting Pulse Check 2023 mehr über die Erwartungen von Jobsuchenden anhand aktueller Statistiken – und wie HR darauf eingeht.
Inhalt

Was denken Arbeitnehmer*innen über ihre Arbeit, welche Erwartungen haben sie an Arbeitgebende, und was erwarten sie, wenn sie sich nach einem neuen Job umsehen? Und decken sich ihre Einschätzungen mit denen von HR-Verantwortlichen in den Unternehmen?

Diese Fragen können wir mit unserer aktuellen HR-Studie Recruiting Pulse Check 2023 beantworten. 

Arbeitnehmer*innen wurden Ende 2022 zu den Themen Arbeitsmodelle, gewünschte Benefits und Bewerbungsverfahren befragt. 

Gleichzeitig gaben HR-Professionals darüber Auskunft, welche Herausforderungen sie aktuell in Personalgewinnung und -management sehen, wie sie die Erwartungen von Bewerber*innen einschätzen und wie sie diesen zukünftig begegnen wollen. 

Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der Studie von internen und externen HR-Expert*innen kommentiert und interpretiert. Daraus lassen sich interessante Recruiting-Trends ableiten. 

Der Branchenbericht bietet damit in vier Kapiteln ein ganzheitliches Bild zu den aktuellen Gedanken, Motivationen und Vorgehensweisen von Kandidat*innen sowie von HR-Teams.

Neugierig? Entdecken Sie jetzt den Recruiting Pulse Check 2023 – Was Kandidat*innen wollen und wie HR darauf eingeht

Zum Recruiting Pulse Check 2023

Zentrale Erkenntnisse des Recruiting Pulse Check 2023 aus der Befragung von Arbeitnehmer*innen:

Von den 503 berufstätigen Personen, die im Auftrag von Recruitee befragt wurden, fühlt sich nur knapp jede*r zweite Arbeitnehmer*in (46 %) dem derzeitigen bzw. letzten Arbeitgebenden „eher stark“ bzw. „stark“ verbunden. Top-Kündigungsgründe sind in erster Linie ein ungesundes Arbeitsumfeld sowie schlechte Führung.

Außerdem zeigte sich, dass hybride Arbeitsmodelle beliebt sind: Rund 41 % der Befragten möchten am liebsten im Wechsel zwischen Unternehmen und remote bzw. im Homeoffice arbeiten.

Die beliebtesten Benefits sind mit 71 % Zusatzleistungen für die betriebliche Altersvorsorge, dicht gefolgt von Weiterbildungsmöglichkeiten mit 69 %.

Besonders spannend: Jobs werden vor allem über Jobportale (75 %) und Karriereseiten der Unternehmen (69 %) gesucht.

Wichtige Daten aus der Befragung von HR-Fachleuten:

Laut der 128 befragten HR-Fachleute aus Unternehmen ab 100 Mitarbeitenden wird Personal dringend gesucht, weil es viele Abgänge gibt, Verrentungen anstehen und die Effizienz verbessert werden muss. Dabei wird jedoch bisher nur in rund 54 % der Unternehmen eine Software-Lösung für das Recruiting eingesetzt.

Die Bedeutung von Social Media wird von den Expert*innen zwar als zunehmend wichtiger eingeschätzt. Doch vor allem in Kanälen für jüngere Zielgruppen wie WhatsApp, Instagram oder TikTok rechnen HR-Verantwortliche aktuell kaum damit, dort passende Kandidat*innen zu finden.

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass in vielen HR-Abteilungen über zusätzliche Benefits nachgedacht wird, in erster Linie über Gesundheitsprogramme (23,4 %) sowie Zuschüsse zu Verkehrsmitteln (22,7 %). 

Lesen Sie weitere Details zu den Ergebnissen des Recruiting Pulse Check 2023.

Zum Recruiting Pulse Check 2023

Was HR-Verantwortliche aus der Analyse der Daten ableiten können

Wir haben interne und externe HR-Expert*innen wie zum Beispiel Rebecca Taylor-Clarke, Global Head of People bei Recruitee, Gero Hesse von Saatkorn sowie Stefan Scheller, Gründer und Betreiber von Persoblogger.de, gebeten, eine Einschätzung zu den gewonnenen Daten zu liefern. Insbesondere interessierten uns ihre Empfehlungen, wie HR das Personalmanagement und seine Recruitingstrategien optimieren kann. Hier eine Zusammenfassung:

Work-Life-Balance

Der längst vollzogene Wandel vom Arbeitgeber*innen zum Arbeitnehmer*innenmarkt wird sich auch zukünftig auf Recruitingstrategien auswirken. 

Insbesondere legen Jobsuchende heute sehr viel Wert auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und achten mehr als früher auf ihre Gesundheit und ihr allgemeines Wohlbefinden. Hier können Arbeitgebende auf jeden Fall punkten.

Hybrides Arbeiten

Auch flexible Arbeitsmodelle sind inzwischen bei der Mehrheit der Arbeitnehmer*innen deutlich mehr gefragt, was wahrscheinlich auch auf die Erfahrungen während der Pandemie zurückzuführen ist. 

Die Menschen schätzen daran, dass der Arbeitsweg deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt, wenn sie öfter remote oder von zuhause aus arbeiten dürfen. Gleichzeitig wollen die meisten nicht auf den Kontakt zu den Kolleg*innen verzichten. 

Das Angebot von hybriden Arbeitsformen bringt für 58 % der Befragten das Beste aus beiden Welten zusammen – und ist damit ein wichtiges Argument für Jobsuchende.

Führungskultur

Eine vertrauensbasierte Führungskultur, die nicht nur auf Lippenbekenntnissen beruht, finden 81 % der Befragten in der Selbstdarstellung von Unternehmen besonders attraktiv. Das korreliert auch mit der Erkenntnis, dass 75 % der befragten Arbeitnehmer*innen als Grund für einen möglichen Jobwechsel die schlechte Führungsqualität nennen. 

HR tut also gut daran, im Unternehmen darauf hinzuwirken, diese zu verbessern – und Erfolge auch in der Außenkommunikation zu benennen.

Bewerbungsprozess

Spannend sind auch die Erkenntnisse zu der Frage, warum Bewerber*innen einen Bewerbungsprozess abbrechen: Weit mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 61 %, brechen ihre Bewerbung ab, wenn es ihnen zu kompliziert wird und zu viele Schritte verlangt werden. 66 % der Befragten würden zudem ihre Bewerbung abbrechen, wenn sie keine oder verspätete Antworten erhalten. 

Diskriminierende Fragen sind ebenfalls ein häufig genannter Grund für eine Unterbrechung des Bewerbungsprozesses. 

Eine individuelle und schnelle Candidate Journey zu ermöglichen, ist also angesichts des sich verschärfenden Arbeitskräftemangels in vielen Branchen – trotz der sich ankündigenden Rezession – immer noch eine wesentliche Herausforderung für HR.

Recruiting Maturity

Der Reifegrad der Personalgewinnung in Unternehmen, der anhand eines vierstufigen Modells abgefragt wurde, zeigt, dass Recruiting-Strategien in vielen Unternehmen nicht bewusst gestaltet werden. 

Rund 27 % der befragten HR-Fachleute sehen in ihren Unternehmen keinen langfristigen und proaktiven Recruiting-Ansatz, und circa ein Drittel verfügt weder über ein standardisiertes Outplacement noch über Strategien für mehr Diversität. 

Es gibt also für Personalabteilungen noch an einigen Stellen Handlungsbedarf, um ihr Personalmanagement und ihr Recruiting professioneller zu gestalten.

Erfahren Sie im Recruiting Pulse Check 2023 mehr über die Zukunft des Recruiting.

Zum Recruiting Pulse Check 2023

Wissen Recruiter*innen, was ihre Zielgruppe will?

Im Großen und Ganzen schätzen die befragten HR-Professionals die Erwartungen ihrer Zielgruppe gut ein, aber einige Diskrepanzen fallen dennoch ins Auge:

So sind sich beispielsweise nicht alle Recruiter*innen darüber im Klaren, dass Jobsuchende als drittwichtigsten Kanal Google nennen. Das „Google for Jobs“-Feature wird in Zukunft wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen. Auch Empfehlungsprogramme für die Gewinnung neuer Mitarbeitende werden aktuell noch stark unterschätzt und werden nur von einem guten Drittel der HR-Fachleute eingesetzt.

Die Bedeutung von Plattformen wie Instagram und TikTok, die von jüngeren Zielgruppen hauptsächlich genutzt werden, wird von Recruiter*innen häufig noch nicht erkannt. Hinzu kommt, dass Bewerbungsprozesse noch nicht überall von der Zielgruppe her gedacht werden. Viele Bewerber*innen erleben diesen Prozess daher oft noch als zu kompliziert.

Darüber hinaus hat die Befragung gezeigt, dass Trends wie Workation, Sabbatical oder 4-Tage-Woche bei den Benefits sich im Recruiting noch zu wenig niederschlagen.

Wichtig für Arbeitgeber ist zudem die Tatsache, dass eine glaubwürdige Selbstdarstellung von Unternehmen, auch in Form von Talent Communitys, für Arbeitnehmer*innen wichtiger denn je ist.

Entdecken Sie die detaillierten Ergebnisse im Recruiting Pulse Check 2023.

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