Ein altes Sprichwort sagt, dass viele Köche den Brei verderben. Heute wissen aber selbst Sterneköch*innen, dass sie ohne ihr Team aufgeschmissen sind. Was Sie heute in deinem Unternehmen brauchst, ist eine Vielfalt an Ideen, und diese werden durch Diversity Management gefördert. Es bringt darüber hinaus aber noch weitere Vorteile für dich und deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese sind:
- Bessere Voraussetzungen für den globalen Handel
- Mehr Ideen und Vorschläge
- Interessanter für Bewerberinnen und Bewerber
- Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Höhere Gewinne
Diversity Management im globalen Umfeld
Es ist selbst für ein kleines Unternehmen nicht mehr möglich, sich einem globalen Umfeld zu entziehen. Entweder haben Sie Kund*innen im Ausland oder Zulieferer, oder aber Kund*innen, die aus anderen Ländern und Kulturen kommen. Um diese Gruppen verstehen zu können, braucht es Mitarbeiter*innen, die unterschiedliche Kulturen nicht nur kennen, sondern auch verstehen. Die Fähigkeit, andere Kulturen und deren Gewohnheiten und Besonderheiten zu akzeptieren, kann über das Diversity Management gesteuert werden. Wenn Sie Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Herkunft haben, können diese ihre Kolleg*innen besser für kulturelle Unterschiede sensibilisieren.
Beispiel: Wenn Sie asiatische Angestellte haben, können diese Ihnen erklären, wie dort Geschäfte gemacht werden. So ist es in Asien zum Beispiel unüblich, wie in Deutschland gleich zum Thema zu kommen. Das Verhalten kann alleine ausschlaggebend für einen Geschäftsabschluss sein.
Ein Wettbewerb der Ideen
Die meisten Ihrer Mitarbeiter*innen haben eine Ausbildung, die ihnen das notwendige Wissen und die Techniken für ihren Job vermittelt haben. Das alleine reicht heute nicht mehr. Was gefragt ist, sind Ideen und proaktives Verhalten. Diversity Management kann dieses Verhalten schon dadurch fördern, dass es vorhanden ist. Als Unternehmer*in setzen Sie damit ein klares Signal: Sie wollen Vielfalt im Unternehmen, nicht nur in der Belegschaft, sondern auch bei der Arbeit selbst. Das wird es Ihren Mitarbeiter*innen einfacher machen, sich mit Vorschlägen einzubringen.
Diversity Management bedeutet, dass Sie viele verschiedene Blickwinkel haben. Da gibt es zuerst den soziokulturellen Blickwinkel von Mitarbeiter*innen, die aus anderen Ländern stammen. Dann gibt es den Altersunterschied, bei dem Kolleg*innen wichtige Erfahrungen einbringen können. Im Bereich Gender Diversity werden Sie sehen, dass Frauen oft einen anderen Ansatz haben, ein Problem zu lösen oder Ideen zu entwickeln. Und wenn Sie behinderte Mitarbeiter*innen haben, können diese die Augen für Dinge öffnen, die uns oft verborgen bleiben.
Beispiel: Ihre Firma entwickelt neue Verpackungen für Lebensmittel. Sie sind kleiner und leichter, und man kann sie einfach aufreißen, wenn man an einer Ausstanzung zieht. Eine sehbehinderte Mitarbeiterin schaut sich den Prototyp an und sucht verzweifelt die Aussparung. Einer Ihrer Senior*innen hat diese zwar gefunden, kann sie aber nicht aufreißen, weil er Probleme mit der Feinmotorik hat. Diese Probleme nicht zu lösen würde bedeuten, dass eine große Zahl an Kund*innen Ihr Produkt nicht benutzen könnte.
Bewerber*innen suchen Vielfalt und Offenheit
In vielen Bereichen besteht bei den Human Ressources ein Mangel an Kandidat*innen. Wenn Sie wollen, werden Sie mehr als nur eine interessante Aufgabe und ein gutes Gehalt bieten müssen. Für viele Bewerber*innen spielt das Arbeitsumfeld eine wichtige Rolle. Eine Firma, die ein Diversity Management implementiert hat, zeigt Offenheit, Vielfalt und Flexibilität, zum Beispiel wenn es um Themen wie Work-Life-Balance geht. Damit können Sie bei Ausschreibungen punkten. Sie werden eine größere Zielgruppe ansprechen können. Denn manche Bewerber*innen melden sich auf bestimmte Stellen nicht, weil sie glauben, aufgrund ihrer Herkunft, körperlichen Verfassung oder ihres Geschlechts nicht genommen zu werden. Außerdem werden Unternehmen, die Diversity Management offen ansprechen, als modern und weltoffen angesehen. Sie stellen ein realistisches Abbild der Gesellschaft dar, und als Bewerber*in wird man nicht in ein künstliches und homogenes Umfeld gepresst.
Beispiel: Weisen Sie in einer Stellenausschreibung ausdrücklich darauf hin, dass diese bei persönlichen Angaben nur Namen, Adresse und E-Mail sowie Telefonnummer aufweisen muss. Somit können Sie sich voll auf die Qualifikationen und den beruflichen Werdegang des*der Bewerber*in konzentrieren und werden nicht durch Stereotypen abgelenkt. Das kann dazu führen, dass Sie hochqualifizierte Bewerber*innen auswählen, die Sie vorher vielleicht nicht auf die Liste gesetzt hätten.
Höhere Gewinne mit Frauen in der Führung
Die meisten Vorstandsetagen in Deutschland sind noch immer mit Männern besetzt. Auch in der zweiten Führungsebene sind Frauen selten zu finden, und wenn, dann oft als Personalverantwortliche. Damit verschwenden einer Studie von McKinsey zufolge die Firmen bares Geld. Denn diese Studie hat erneut bestätigt, dass gemischte Vorstände eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihrem Unternehmen höhere Profite zu bescheren. Die Unternehmensberatung hatte alle deutschen Dax-Unternehmen und weitere 35 Mittelständler untersucht. Je mehr Frauen im Team, umso profitabler. Das haben ähnliche Untersuchungen in den Jahren 2015 und 2017 bestätigt.
Der Grund liegt schlicht darin, dass Frauen und Männer unterschiedliche Herangehensweisen und Sichtweisen auf Probleme haben. Im Team können diese diskutiert werden, was oft zu neuen Lösungsansätzen führt. Wenn Sie Frauen in die Geschäftsleitung holen, werden Sie die Qualität der getroffenen Entscheidungen deutlich verbessern können.
Ein Beispiel: Es ist fast gleich, welche Dienstleistungen oder Produkte Ihre Firma anbietet, die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen Kund*innen sind, ist groß. Eine rein männlich besetzte Führung wird kaum ein Gefühl dafür entwickeln können, wie diese denken. So haben Frauen beim Autokauf meistens das Sagen, wenn es um die Farbe geht. Frauen im Vorstand können solche Entscheidungskriterien erklären und entsprechende Maßnahmen initiieren.
Motivationsschub für Mitarbeiter*innen
Ein Bekenntnis zu Diversity und die Einrichtung des Diversity Management ist ein deutliches Signal an die Belegschaft. Sie zeigen damit, dass Vielfalt nicht nur akzeptiert, sondern gewollt ist. Das wiederum motiviert Ihre Mitarbeiter*innen, denn sie wissen, dass es Ihnen nicht auf ihre Herkunft, ihr Alter oder Geschlecht ankommt, sondern darauf, was sie leisten und wer sie wirklich sind. In einem solchen Arbeitsumfeld ohne Diskriminierungen lebt es sich nicht nur besser, sondern die Produktivität steigt dadurch an.
Beispiel: Eine Mitarbeiterin, die das Gefühl hat, wegen ihrer Herkunft keine Chance auf eine Beförderung zu haben, wird sich kaum anstrengen. Ist aber allen klar, dass es lediglich um die Bewertung der Leistungen geht, fallen leistungsblockierende Ängste weg.