Weiterbildung im Personalwesen: Möglichkeiten, Kosten, Hinweise

Zuletzt aktualisiert:
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06
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2021
10.6.21
18/12/2021
18/12/2021
Minuten Lesedauer
Luisa Spardel
Recruitee
Erfahren Sie, für wen sich Weiterbildung im Personalwesen lohnt, welche Möglichkeiten es gibt und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.
Inhalt

Die stetige Weiterbildung im Personalwesen ist heute so wichtig wie nie, denn ständig wird das Personalmanagement von heute vor neue Herausforderungen gestellt. Themen wie Digitalisierung, Agilität, New Work und der War for Talents verändern die Arbeitswelt. Gleichzeitig müssen immer neue gesetzliche Änderungen und Vorschriften umgesetzt werden.

Personaler*innen sollten deshalb immer auf dem neuesten Stand bleiben, damit sie als interne Dienstleister*innen die Mitarbeiter*innen sowie die Führungsebene effektiv unterstützen können. Viele Unternehmen nehmen außerdem eine Kultur des lebenslangen Lernens an und diese macht natürlich nicht vor dem Personalwesen halt.

In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, für wen sich Weiterbildungen im Personalwesen lohnen, welche Möglichkeiten es gibt, was es kostet und was Sie bei der Auswahl einer Weiterbildung beachten sollten.  

Für wen lohnt sich eine Weiterbildung im Personalwesen?

Eine Weiterbildung kann Sie für neue Aufgaben innerhalb Ihres Berufsalltags befähigen, Ihnen aber auch die Tür zu ganz neuen Karrieremöglichkeiten öffnen. Generell lohnt sich eine Fortbildung für zwei Arten von Personen:

Quereinsteiger*innen

Eventuell sind Sie im Verlauf Ihres Berufslebens oder durch Ihre Entwicklung im Unternehmen mit bestimmten Personalaufgaben in Berührung gekommen. Das geschieht oft in kleineren und mittelständischen Unternehmen, in denen die Mitarbeiter*innen intern wachsen und von dem*der Vorgesetzten Personalmanagement-Aufgaben übernehmen. Vielleicht möchten Sie aber auch gezielt in den Personalbereich wechseln und sich dafür qualifizieren.

Um kleine Tätigkeitsbereiche im Personalwesen zu übernehmen, reicht meist eine kürzere Weiterbildung, die binnen weniger Wochen oder Monate das Basiswissen vermittelt. Wenn Sie sich allerdings für einen Jobwechsel fit machen möchten, kommen eher längere Weiterbildungen, z. B. mit IHK-Abschluss, infrage.

Personaler, die sich für die nächste Karrierestufe qualifizieren wollen

Wenn Sie schon länger im Personalwesen arbeiten und die nächste Karrierestufe erklimmen wollen, kann eine Weiterbildung Sie dafür qualifizieren. Da Sie die Basics schon gut beherrschen, sollten Sie nun eine umfassendere Weiterbildung wählen. Diese könnte vertiefend ein Thema behandeln, für das Sie sich spezialisieren wollen, oder Management-Themen behandeln und sich auf das Führen von Mitarbeiter*innen vorbereiten.

Dies sind die generellen Karrierestufen im Personalwesen, die Sie erklimmen könnten:

  • Sachbearbeiter*innen-Ebene: Eine Ausbildung als Personalkaufmann*Personalkauffrau oder der Quereinstieg mit einer Fortbildung gewährt Ihnen den Einstieg auf dieser Ebene.
  • Unteres Management: Auf dieser Ebene steigen Sie mit einem Bachelor-Abschluss ein oder Sie haben sich durch mehrjährige Berufserfahrung mit guter Arbeitsleistung und Weiterbildungen dafür qualifiziert.
  • Mittleres Management: Mit einem Master-Studium oder fortgeschrittenen Weiterbildungen erreichen Sie diese Stufe.
  • Top Management: Für diese Stufe werden meistens Kandidat*innen mit langjähriger Berufserfahrung sowie MBA oder Master-Abschlüssen ausgewählt.

Welche Möglichkeiten zur Weiterbildung im Personalwesen gibt es?

Es gibt vielfältige Optionen, sich im Bereich HR weiterzubilden. Wir stellen hier das Fernstudium, nicht-akademische Lehrgänge, spezialisierte Kurse und interne Weiterbildung vor.

Fernstudium

Ein Fernstudium ist ideal, wenn Sie sich neben dem Beruf oder auch in der Elternzeit weiterbilden wollen. Als offizieller akademischer Bildungsweg arbeiten Sie in einem Fernstudium auf einen Bachelor-, Master- oder MBA-Abschluss hin.

Fernstudiengänge werden heute hauptsächlich online abgewickelt. Als Fernstudent*in loggen Sie sich in die Webseite der Hochschule oder in eine App ein und bekommen so Zugriff auf alle Materialien, Vorlesungsvideos und häufig auch ein Forum zum Austausch mit Studienbetreuer*innen und anderen Student*innen.

Der Vorteil ist, dass die Vorlesungen meist abends stattfinden und auch jederzeit online abgerufen werden können. So können Sie flexibel, von überall und an Ihren Alltag angepasst lernen. Sie benötigen lediglich einen Computer.

Allerdings sollten Sie für das Studium schon genügend Zeit einplanen, damit Sie den Abschluss schaffen. Die Hochschulen raten, 10-15 Stunden pro Woche dafür zu reservieren, um ein Bachelor-Studium in 3-4 Jahren oder ein Master-Studium in 2-3 Jahren abzuschließen.

Das klingt nach viel Arbeit. Es kann sich aber lohnen. Wer neben dem Beruf ein Studium aufnimmt und durchzieht, zeigt Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und Leistungsstärke. Das gefällt dem*der aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber*in sicher.

Nicht-akademische Lehrgänge

Wenn Sie sich im Bereich HR weiterqualifizieren möchten, aber nicht direkt ein mehrjähriges Studium aufnehmen wollen, dann kann ein nicht-akademischer Lehrgang das Richtige sein. Dies sind drei Optionen:

1. Geprüfte*r Personalfachkaufmann*Personalfachkauffrau

Dieser Abschluss wird deutschlandweit von den Industrie- und Handelskammern (IHK) verliehen und ausnahmslos von Unternehmen anerkannt. Potenzielle Arbeitgeber*innen wissen, dass ein*e Personaler*in mit einem Abschluss der IHK Wissen und Fähigkeiten auf hohem Niveau mitbringt.

Die Weiterbildung zum*zur geprüften Personalfachkaufmann*Personalfachkauffrau besteht aus einem Vorbereitungskurs, der zwar nicht Pflicht, aber dennoch zu empfehlen ist und der offiziellen Prüfung vor einer Industrie- und Handelskammer.

Beim Vorbereitungskurs können Sie aus verschiedenen privaten Anbietern wählen. Manche bieten diese Kurse berufsbegleitend als Abend- oder Fernlehrgänge an. Bei dieser Variante sollten Sie mehrere Monate (bis zu 1,5 Jahre) für Ihre Weiterbildung einplanen. Möchten Sie diese schneller abschließen, kann sich ein Vollzeit-Kurs lohnen, der in wenigen Wochen absolviert werden kann.

2. Personalreferent*in

Die Weiterbildung zum*zur Personalreferent*in wird von mehreren privaten Anbieter*innen sowie der IHK und dem Bundesverband Sekretariat und Büromanagement e. V. angeboten. Da es dafür bundesweit keinen einheitlichen Standard gibt, können sich die Kurse stark unterscheiden. Das heißt auch, dass es keinen einheitlichen Abschluss gibt, sondern jede*r Anbieter*in einen eigenen institutsinternen Abschluss vergibt.

Wie die Weiterbildung genau abläuft und wie viel Zeit sie in Anspruch nimmt, hängt von dem*der jeweiligen Anbieter*in ab. Der Lehrgang dauert in der Regel zwischen einem halben und einem Jahr und kann als Vollzeit-Kurs oder Teilzeitangebot absolviert werden.

3. Staatlich geprüfte*r Betriebswirt*in Personalwirtschaft

Wie die Weiterbildung zum*zur Personalfachkauffrau*Personalfachkaufmann, folgt auch die Ausbildung zum*zur staatlich geprüften Betriebswirt*in Personalwirtschaft bundesweit einheitlichen Standards und genießt daher ein hohes Ansehen auf dem Arbeitsmarkt. Das besondere ist hier, dass diese Weiterbildung zwei Themenfelder vereint: die Betriebswirtschaftslehre und das Personalwesen.

Der Ablauf ist bekannt: Sie besuchen einen vorbereitenden Kurs und legen anschließend die staatliche Prüfung ab. Im Vollzeitmodus kann diese Weiterbildung in 6-9 Monaten beendet werden. Als berufsbegleitende Option dauert es in der Regel 1-2 Jahre.

Spezialisierte Kurse

Wollen Sie sich in einem HR-Themenbereich spezialisieren oder interessiert Sie eine Richtung besonders, können Sie nach entsprechenden Weiterbildungen Ausschau halten. Zum Beispiel könnten Sie vertiefende Kurse zu den Themen Change Management oder Projektmanagement belegen oder sich zum*zur Coach*in oder Mediator*in ausbilden lassen.

Interne Weiterbildung

Eventuell bietet Ihr Unternehmen auch schon intern Kurse an, die Sie in Ihrer Karriere voranbringen. Ihr*e Vorgesetzte*r kann sicher darüber Auskunft geben, welche Möglichkeiten sich bieten.

Wie viel kostet eine Weiterbildung im Personalwesen?

Das kommt ganz auf die Art und die Länge der Weiterbildung an. Je länger der Kurs dauert, desto teurer ist er meistens. Ein Fernstudium kann, beispielsweise, zwischen rund 4.500 und 13.000 Euro kosten.

Es gilt abzuwägen, ob sich eine Vollzeit-Weiterbildung lohnt, die zwar schneller absolviert ist, aber währenddessen man kein Gehalt verdient. Oder ob ein Teilzeit-Kurs besser ist, der zwar länger dauert, aber neben dem Beruf bewältigt werden kann.

Eventuell finanziert auch Ihr*e Arbeitgeber*in eine Weiterbildung, wenn diese wichtig für die Ausübung Ihrer Stelle ist. Viele Unternehmen gewähren ihren Angestellten jetzt auch ein gewisses jährliches Trainings-Budget als Mitarbeiter*innen-Vorteil, über welches diese frei verfügen können.

Was Sie bei der Auswahl einer Weiterbildung beachten sollten

Eine Weiterbildung kostet Zeit und Geld, was gut investiert sein will. Deshalb ist es wichtig, eine*n seriöse*n, anerkannte*n Anbieter*in zu wählen. Dafür ist ausführliche Recherche und das Abwägen von Vor- und Nachteilen unerlässlich.

Bei der Auswahl des*der richtigen Anbieter*in sollten Sie auf diese Merkmale achten:

Akkreditierungen und ZFU-Zulassung

Suchen Sie nach einem Fernstudium, sollten Sie eine anerkannte Hochschule mit einem akkreditierten Studiengang wählen. Halten Sie bei Fernlehrgängen nach der ZFU-Zulassung Ausschau. Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht überprüft nämlich Fern-Weiterbildungen und bestätigt, dass diese einen konkreten Nutzen fürs Berufsleben bringen.

Dauer und Voraussetzungen

Generell gilt: Je länger eine Weiterbildung dauert, desto mehr Inhalte werden vermittelt und desto größer oft der positive Einfluss auf Ihre Karriere. Ein Lehrgang, der nur wenige Tage dauert, kann zwar auch sinnvoll sein, wird aber seltenst für einen großen Karrieresprung sorgen.

Außerdem sind Weiterbildungen meist inhaltlich hochwertiger, wenn nur Personen zugelassen werden, die mindestens eine anerkannte Ausbildung abgeschlossen haben und über mehrere Jahre an Berufserfahrung im Personalbereich verfügen.

Erscheinungsbild des Anbieters

Eine moderne, informative Website und hochwertiges Material sollte Standard für eine*n seriöse*n Anbieter*in von Weiterbildungen sein. Ist dies nicht vorhanden, ist das auf jeden Fall ein Warnzeichen. Desto hochwertiger der*die Anbieter*in wirkt, desto besser meist auch die Wirkung auf Ihre*n Vorgesetzte*n oder potenzielle*n Arbeitgeber*in, denen Sie die Weiterbildung als Qualifizierungsmaßnahme verkaufen.

Erfahrungsberichte von Absolvent*innen

Eine Möglichkeit, mit Absolvent*innen Ihrer präferierten Institute in Kontakt zu treten, ist, nach diesen auf Karrierenetzwerken wie LinkedIn oder Xing zu suchen und sie direkt anzuschreiben. So verschaffen Sie sich einen Blick hinter die Kulissen und erfahren aus erster Hand, wie die Weiterbildung ablief und ob sie sich wirklich gelohnt hat.

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