5 Gründe, eine LinkedIn-Stellenanzeige aufzugeben

Zuletzt aktualisiert:
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2021
18.3.21
16/8/2022
16/8/2022
Minuten Lesedauer
Leon Hauber
Mit einer Stellenanzeige auf LinkedIn erreichen Sie ein internationales und hoch qualifiziertes Publikum. Darunter sind viele Führungskräfte.
Inhalt

Recruiter*innen müssen aktiv auf die Suche nach Bewerber*innen gehen. Geeignete Kandidat*innen zu finden ist nicht immer einfach. Eine Möglichkeit ist, Stellenanzeigen dort zu schalten, wo Profis ohnehin nach neuen Karrieremöglichkeiten suchen: in den Business-Netzwerken. Ganz oben steht LinkedIn, das größte Netzwerk weltweit. Nach eigenen Angaben hat es 700 Millionen Nutzer*innen, die sich auf mehr als 200 Länder verteilen. Damit schafft es nicht nur eine unglaubliche Reichweite, sondern vermindert auch Streuverluste.

Mit einer LinkedIn-Stellenanzeige können Sie sehr zielgenau nach Bewerber*innen suchen, die konkrete Anforderungen erfüllen müssen. Als Unternehmen können Sie bei LinkedIn mit dem Corporate-Account Pakete für LinkedIn-Stellenanzeigen buchen oder nur einzelne Gesuche aufgeben.

Warum LinkedIn beim Recruiting besser abschneidet

Das amerikanische Unternehmen hat einen klaren Schwerpunkt auf Internationalität. Natürlich ist der US-Markt noch immer am wichtigsten, aber die Firma hat sich längst in Europa etabliert. In Europa, Großbritannien eingeschlossen, zählt die Plattform über 163 Millionen Nutzer*innen.

Wichtiger als diese LinkedIn-Statistiken sind die aber die Profile der Nutzer*innen. Denn allgemein sind die Mitglieder höher gebildet und aktiv interessiert an neuen Karriereoptionen. Sie informieren sich über berufliche Entwicklungen, sowohl in ihrer Branche als auch was gesamtwirtschaftliche Tendenzen betrifft. Das zeigt sich sehr stark in den Newsfeeds, die ein aktives Instrument des Nachrichtenaustauschs sind. Die von den Nutzer*innen geschaffenen Inhalte, sei es in den eigenen Feeds oder in den verschiedenen Gruppen, steigen zahlenmäßig immer weiter an. In 2020 wurden 60 Prozent mehr Inhalte geschaffen, wahrscheinlich weil Menschen wegen der Pandemie und Lockdowns mehr Zeit online verbracht haben.

Demografisch bildet LinkedIn die Verteilung zwischen Männern und Frauen recht realistisch ab: 57 Prozent sind männlich, 43 Prozent sind weiblich. Die Mehrzahl der Nutzer*innen, fast 60 Prozent, sind zwischen 25 und 34 Jahren alt. Knapp 40 Prozent wechseln alle vier Jahre ihren Job, und jede Woche sind etwa 40 Millionen Nutzer*innen aktiv auf Jobsuche. Nach eigenen Angaben werden drei Personen pro Minute über das Netzwerk gefunden und eingestellt.

5 gute Gründe, eine LinkedIn-Stellenanzeige zu schalten

Zunächst einmal gehört zum Recruiting natürlich eine professionelle Präsenz Ihres Unternehmens in den sozialen Netzwerken. Das schließt aktuelle Inhalte und die Beteiligung an branchenbezogenen Diskussionen mit ein. Nur so werden Sie für Bewerber*innen, die eigenständig nach Stellen und interessanten Firmen suchen, interessant. Wenn Sie aber eine neue Stelle besetzen wollen, werden Sie am besten gezielt mit einer Stellenanzeige in Business-Netzwerken arbeiten. Dafür gibt es gute Gründe:

1. Auf LinkedIn können Sie eine breite und diverse Auswahl treffen

Das ist gerade dann interessant, wenn Ihr Unternehmen international aufgestellt ist oder Sie Menschen aus dem Ausland erreichen wollen. Nicht zu vergessen sind Auslandsdeutsche: Sie sind gerade bei Online-Jobs eine Alternative, weil sie zum Beispiel andere Zeitzonen abdecken können oder neue Märkte erschließen. Die neuen Digital Nomads, die ortsunabhängig online arbeiten, sind ebenfalls auf LinkedIn vertreten und aktiv auf der Suche nach neuen Projekten.

2. Wer bei LinkedIn unterwegs ist, gehört zur dynamischen Generation Y oder zur Generation X, ist also digital versiert und benutzt Online-Medien als Informationskanal

Sie werden heute eigentlich nur über die klassischen Stellenportale oder eben die Business-Netzwerke erreicht. Heute wechseln Menschen den Job häufiger und deshalb ist es meistens kein Problem, wenn in einem LinkedIn-Profil die Funktion “Offen für Jobangebote” angeklickt ist. Für Sie als Recruiter*in ist das ein wichtiges Instrument, weil dadurch Ihre Anzeigen vielen Nutzer*innen gezeigt werden, die eigentlich gar nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen.

3. LinkedIn macht es Ihnen sehr einfach, eine Stellenanzeige aufzugeben

Sie können den vorformulierten Text einfach kopieren und einfügen. Besonders hilfreich sind die Kenntnisse, die abgefragt werden. Damit stellt das Netzwerk sicher, dass die Anzeigen nur bei Nutzer*innen laufen, die über diese Kenntnisse verfügen. Damit die Interessent*innen noch besser gefiltert werden können, können Sie Eignungsfragen hinzufügen. Empfohlen sind mindestens drei Fragen, mehr sind aber ebenfalls möglich. Eine Stellenanzeige wird in der Regel für 30 Tage veröffentlicht.

4. Eine LinkedIn-Stellenanzeige wird nicht nur auf der Seite veröffentlicht, sondern direkt an die passenden Nutzer*innen ausgeliefert

Das geschieht zum einen über das Tool “Jobs, die Sie vielleicht interessieren”. Anzeigen werden entsprechend den bisherigen Jobsuchen und den Aktivitäten sowie den Profilen der Nutzer*innen ausgeliefert. Wer schon mal nach einer Stelle als Teamleiter*in im Marketing suchte, wird solche Positionen weiterhin angezeigt bekommen. Darüber hinaus werden Stellensuchende über Push-Nachrichten und E-Mails informiert, wenn es für sie interessante Offerten gibt.

5. Über das Wechselspiel zwischen Unternehmensdarstellung im Netzwerk und den Stellenanzeigen können sich Interessent*innen sehr schnell einen Überblick über Ihre Firma verschaffen

Wer hier seine Hausaufgaben im Employer Branding gemacht hat, wird qualifizierte Kandidat*innen davon überzeugen können, eine Bewerbung abzuschicken.

Was Sie bei einer LinkedIn-Stellenanzeige beachten sollten

Zwar ist es sehr einfach, den Text einer Stellenanzeige zu veröffentlichen, Sie sollten aber wissen, dass LinkedIn einige Besonderheiten bei der Gestaltung hat. Diese sind zum größten Teil festgelegt und sollen Kandidat*innen und Recruiter*innen gleichermaßen den Bewerbungsprozess erleichtern.

Zielgruppen definieren

Bei Stellenanzeigen auf LinkedIn haben Sie mehrere Möglichkeiten, die richtigen Personen zu erreichen. Dafür können Sie mehrere Parameter auswählen, die Sie kombinieren können, zum Beispiel Ortsmerkmale oder bestimmte Fähigkeiten. Sie können eine bestimmte Position mit einem Dienstalter verbinden, um erfahrenere Bewerber*innen zu erhalten. Sie können einige berufliche Interessen herausfiltern oder schauen, in welchen Gruppen die Nutzer*innen sich gerne aufhalten.

Insgesamt hat LinkedIn über 200 Parameter, um eine Anzeige zu verfeinern. Versuchen Sie, sich in die Lage der Bewerbenden zu versetzen, und fragen Sie sich, welche Interessen diese haben, um eine möglichst detaillierte Zielgruppenbeschreibung zu erhalten.

Es hilft übrigens, eine Stellenanzeige mit einer Anzeigenkampagne zu bewerben. Hierdurch können Sie aktiv die große Auswahl an Parametern nutzen und selbst festlegen, wo Sie gezielt nach Kandidat*innen suchen möchten.

Profilbild

Sie können bei LinkedIn das Profilbild der Person anzeigen lassen, die die Stellenanzeige aufgibt. Das ist ein großer Vorteil, weil auf diese Weise bereits visuell eine Beziehung geschaffen wird. Hier ist wichtig, dass die Profilbilder entsprechend professionell, aber vor allem ansprechend sind. In Zeiten von Homeoffice, von dem Recruiter*innen wie Bewerber*innen gleichermaßen betroffen sind, haben sich die Ansprüche an Profilbilder etwas verändert. Es darf gerne mal etwas lockerer sein und es muss kein Anzug getragen werden.

Angezeigte Daten

Denken Sie daran, dass LinkedIn immer einen Ausgleich zwischen den Interessen der Nutzer*innen und der Unternehmen schaffen will. Dazu gehört, dass die Zahl der Menschen, die eine Stelle angeschaut haben, angezeigt wird. Außerdem ist sichtbar, wie lange eine Stelle bereits ausgeschrieben ist und welche Verbindungen ein*e Nutzer*in zu Ihrem Unternehmen oder der Recruiting-Person hat.

Steigt die Zahl derer, die die Stelle anschauen, aber es gibt nicht genügend Bewerbungen, sollten Sie eventuell den Text überdenken. Ist eine Stelle zu lange vakant, könnten Nutzer*innen denken, sie sei uninteressant. Besonders wichtig: LinkedIn zeigt an, wie viele Bewerbungen es bereits auf die Stelle gegeben hat. Auch das ist ein Indikator, wie interessant Ihre Stelle ist. Sollte es nach drei Wochen keine Bewerbungen gegeben haben, überlegen Sie sich, die Stelle neu auszuschreiben oder die Beschreibung zu verändern.

Kommunikation

LinkedIn nimmt Ihnen eine Menge Arbeit ab. Interessent*innen können sich mit einem Klick auf die Stelle bewerben, es werden automatisch die im Netzwerk hinterlegten Daten für eine Bewerbung verwendet. Die eingebauten Filter stellen sicher, dass nur qualifizierte Gesuche bei Ihnen eingehen.

Gleichzeitig können Sie in der Regel Ihre Recruiting-Software mit den Stellengesuchen verbinden. Über diese Schnittstellen sind Sie immer auf dem Laufenden und können sich aussuchen, welchen Kanal Sie für die Kommunikation verwenden. Die Digitalisierung und Automatisierung des Prozesses hilft Ihnen enorm bei der Vorauswahl, kann aber ein Interview natürlich nicht ersetzen.

Dennoch können Sie über den internen Messenger Kandidat*innen kontaktieren und einen ersten Kontakt herstellen. Da angezeigt wird, welche gemeinsamen Verbindungen Sie mit den Personen haben, kann das manchmal als Icebreaker benutzt werden – gerade wenn man gemeinsame Bekannte hat.

Empfehlungen von Mitarbeiter*innen

Wenn Sie eine Stellenanzeige schalten, können Sie das Mitarbeiter*innen im Unternehmen oder der jeweiligen Abteilung mitteilen. Diese können die Anzeige dann in ihren Newsfeeds teilen. Das hat gleich mehrere Vorteile: Es gibt eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie mit Personen aus dem gleichen beruflichen Umfeld verbunden sind und damit ein weiteres Kandidat*innen-Potenzial erschließen. Gleichzeitig schafft diese Form der Mitarbeiter*innen-Empfehlung Vertrauen: Wenn mir jemand, den ich kenne, eine Stelle empfiehlt, werde ich sie mir eher anschauen, als wenn ich nur die Anzeige sehe.

Eigene Erhebungen von LinkedIn haben ergeben, dass Mitarbeiter*innen 14 Mal eher Inhalte von ihrem Unternehmen teilen als andere Inhalte. Es lohnt sich also, die neue Stellenausschreibung intern zu kommunizieren.

Multimedia-Inhalte

Unterhalb einer Stellenanzeige werden einige Informationen über Ihr Unternehmen angezeigt. Wer auf “Mehr anzeigen” klickt, kommt automatisch zur LinkedIn-Seite Ihrer Firma und sieht die letzten Beiträge. Spätestens seit den Lockdowns ist Video beim Content King, und deshalb sollten Sie Videos veröffentlichen, die die Arbeitsumgebung zeigen. Videos und Bilder werden viel eher angeschaut und geteilt, und gleichzeitig dienen sie Ihrem Reputationsmanagement.

Auf diese Weise können Interessent*innen einen ersten Einblick in Ihr Unternehmen bekommen. Kleiner Profitipp: Wenn Sie nicht gerade jeden Tag eine Stellenanzeige schalten, können Sie bei jeder neuen Anzeige einen Videobeitrag posten, zum Beispiel aus der Abteilung, in der neue Mitarbeiter*innen gesucht werden.

Weltweites Rekrutieren mit einer LinkedIn-Stellenanzeige

Was LinkedIn wirklich von anderen Netzwerken wie Xing abhebt, ist die Internationalität. Gerade bei Fachkräften wird es immer schwieriger, in Deutschland und den angrenzenden Ländern noch genügend Bewerber*innen zu finden. Das Angebot ist gering, die Nachfrage aus Unternehmen ist groß. Und irgendwann werden Sie selbst mit den besten Tricks beim Recruiting auf eine Wand stoßen. Die Alternative ist, die Suche zu erweitern und eben Menschen in ganz Europa, Amerika und Asien zu erreichen. Zwar gibt es das Sprachproblem, aber Sie können in einem ersten Anlauf versuchen, Deutsch sprechende Mitarbeiter*innen zu finden. Außerdem ist Englisch heute in großen Unternehmen eine zweite Sprache geworden, und Englisch sprechende Mitarbeiter*innen können eine Bereicherung für Ihre Belegschaft sein.

Die Blaue Karte hilft bei der Einstellung

Wer bei LinkedIn aktiv ist, hat eine höhere Affinität zu internationalen Unternehmen und interessiert sich eher für eine Stelle in einem anderen Land. Wenn die Aufgabe interessant ist, werden sich Kandidat*innen durchaus Gedanken darüber machen, in einem anderen Land zu arbeiten. In 2019 kamen über 30.000 Menschen mit einer sogenannten Blauen Karte nach Deutschland. Sie waren hochqualifizierte Fachkräfte, die nicht aus EU-Staaten kamen.

Die Blaue Karte der Europäischen Union gewährt ihnen ein befristetes Aufenthalts- und Arbeitsrecht, wenn sie einen Hochschulabschluss, eine Arbeitsplatzzusage in Deutschland und ein bestimmtes Mindesteinkommen vorweisen können. Letzteres liegt bei 56.800 Euro brutto. Interessant ist hierbei, dass die meisten Immigrant*innen aus Indien kamen, an zweiter Stelle steht China. In beiden Ländern ist Englisch heute die Geschäftssprache, wenn es um internationales Business geht. LinkedIn hat in Indien 65 Millionen Nutzer*innen.

Auch wenn die Blaue Karte in der gesamten EU genutzt werden kann, ist Deutschland die Hauptnutzerin: 84 Prozent der Anträge auf eine solche Aufenthaltsgenehmigung wurden für Deutschland gestellt. Wenn Sie in Ihrer Stellenanzeige bei LinkedIn auf solche Möglichkeiten hinweisen, nehmen Sie Bewerber*innen die Angst vor komplizierten Einreiseprozeduren.

Welche Jobs sind bei LinkedIn besonders gefragt?

Aufgrund der internationalen Ausrichtung werden Sie bei LinkedIn viele Bewerber*innen aus dem IT-Bereich finden. Hier hat das Netzwerk seine Wurzeln und ist heute noch Marktführer. Hinzu kommen noch andere Berufsgruppen, wie Marketing, Kommunikation und Unternehmensberatung. Außerdem finden Sie hier höher qualifizierte Mitarbeiter*innen als bei den Mitbewerber*innen. Fast die Hälfte aller Nutzer*innen hat einen Hochschulabschluss, und knapp ein Drittel der Stellenanzeigen richtet sich an Führungskräfte. Knapp 27 Prozent der Stellenanzeigen sprechen IT-Fachleute und Arbeitnehmer*innen im Bereich Telekommunikation an.

Kriterien für die Kandidat*innen-Auswahl auf LinkedIn

Wenn Sie Bewerbungen auf eine LinkedIn-Stellenanzeige erhalten haben, sind diese eigentlich schon gefiltert und optimiert. Dennoch sollten Sie bei den übrig gebliebenen Bewerber*innen noch auf einige Details schauen. Das Netzwerk macht es Ihnen einfach, weil Sie einiges vom Profil der Benutzer*innen lernen können.

  • Wie vollständig sind die Informationen?
  • Sind die wichtigsten Stationen der beruflichen Karriere aus den vergangenen Jahren beschrieben und Abschlüsse sowie Positionen erwähnt?
  • Gibt es Hinweise auf ehrenamtliche Tätigkeiten?
  • Ist die Person in berufsbezogenen Gruppen aktiv?
  • Ist das Profilbild angemessen?
  • Hat die Person Arbeitsproben veröffentlicht (LinkedIn hat eine entsprechende Funktion)?
  • Wie aktiv ist die Person im Netzwerk und werden oft berufsbezogene Beiträge geteilt?
  • Welche Empfehlungen von anderen Nutzer*innen hat die entsprechende Person? (Diese Endorsements beziehen sich sehr oft auf bestimmte Fähigkeiten.)

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