Wie jede Recruiterin und jeder Recruiter weiß, ist der Konkurrenzkampf um Talente heutzutage hoch. Es wird erwartet, dass Recruiter*innen kontinuierlich die besten Kandidat*innen finden und einstellen. Gleichzeitig sollen aber auch die KPIs erfüllt werden, um der strategischen Ausrichtung des Unternehmens einen Mehrwert zu bieten.
Es ist leicht, von der Informations- und Aufgabenflut überwältigt zu werden. Um dem entgegenzuwirken, wenden sich immer mehr Unternehmen der Recruiting-Automatisierung zu, um eine gewisse Entlastung ds Personals zu erreichen.
Die Automatisierung von Prozessen ist oftmals negativ belastet, da angenommen wird, dass durch künstliche Intelligenz viele Jobs in Zukunft entfallen werden. Aber in Wirklichkeit kann die Recruiting-Automatisierung dazu genutzt werden, die Gesamtleistung eines Recruiting-Teams zu verbessern und zu zeigen, dass strategisches Recruitment eine unternehmenskritische Aktivität ist.
Stellen Sie sich die Recruiting-Automatisierung als ein Tool vor, das Recruiting-Teams einsetzen können, um ihre Arbeit zu erleichtern und ihre Ergebnisse zu verbessern.
Vor diesem Hintergrund werfen wir einen Blick darauf, was Recruiting-Automatisierung ist, welche Vorteile es bietet und wie Sie sie in Ihrem Unternehmen anwenden können.
Was ist Recruiting-Automatisierung?
Die Automatisierung der Rekrutierung kann man sich sowohl als eine Reihe von Tools als auch als strategische Aktivitäten vorstellen, die es Unternehmen ermöglichen, Rekrutierungsaufgaben und Arbeitsabläufe zu automatisieren. Durch eine Reihe von automatisierten Aktionen und Prozessen soll die Automatisierung der Rekrutierung die Produktivität steigern und die wichtigsten Recruitment-KPIs verbessern. Dazu zählen unter anderem:
- Beschleunigung der Zeit bis zur Einstellung
- Reduzierung der Kosten pro Einstellung
- Verbesserung der Kandidatenerfahrung
- Verbesserung der Qualität der Einstellung
Tools für Recruiting-Automatisierung nutzen im Allgemeinen moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Predictive Analytics und Sprachverarbeitung, um einfache Rekrutierungsaufgaben konsistent und zuverlässig zu erledigen.
Automatisierung findet sich in allen Phasen des Rekrutierungsprozesses und eignet sich am besten für einfache, aber sich wiederholende und zeitraubende Aufgaben.
Vorteile durch Recruiting-Automatisierung
Wie Sie wahrscheinlich schon vermutet haben, erleichtert die Recruiting-Automatisierung Recruiter*innen ihre Arbeit und hilft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
5 Wege zum Einstieg in die Recruiting-Automatisierung
Es gibt buchstäblich Hunderte (oder Tausende) von Einzelmaßnahmen und Aufgaben, die in jeder Phase des Rekrutierungsprozesses automatisiert werden können. Um Ihnen dabei zu helfen, herauszufinden, wo Sie anfangen sollten, werden wir die Automatisierung in fünf Kernbereiche der Rekrutierung aufteilen:
- Automatisierte Aktionen
- Sourcing
- Screening von Bewerbungen
- Automatisierung der Kommunikation
- Automatisierung der Planung
1. Automatisierte Aktionen
Automatisierte Aktionen sind einfache, einmalige Aktionen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt während des Rekrutierungsprozesses automatisiert werden. Dabei handelt es sich in der Regel um administrative Aufgaben, die regelmäßig für alle neuen Bewerber*innnen die in den Prozess eintreten, wiederholt werden.
Vor der Automatisierung musste jede dieser Aktionen manuell durchgeführt werden. Dies nimmt eine Menge Zeit in Anspruch, die für strategische Aufgaben verwendet werden könnte.
Recruiter*innen sollten ihre Zeit damit verbringen, ihre Rekrutierungskanäle und Arbeitsabläufe zu überprüfen, um festzustellen, wo diese kleinen, aber zeitaufwendigen Aktionen auftreten, und stattdessen die Implementierung automatisierter Aktionen in Betracht ziehen.
2. Sourcing
Recruiter*innen können die Suche nach Kandidat*innen automatisieren, indem sie eine Vielzahl fortschrittlicher Tools einsetzen, um passive, aber qualifizierte Kontakte zu identifizieren, Profile auf der Grundlage bereits bekannter Informationen zu erstellen und diese zu aktivieren.
Bei konsequenter Umsetzung ist die automatische Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten eine leistungsstarke Methode, um Ihre Talent-Pipeline zu füllen.
3. Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern
Das automatisierte Bewerber-Screening ist vielleicht die beliebteste Form der Recruiting-Automatisierung, dank der leistungsfähigen Tools, die in modernen Bewerbermanagementsystemen zur Verfügung stehen. Mithilfe von vordefinierten Stellenanforderungen, die den Stellenanzeigen beigefügt werden, sind Recruiter*innen in der Lage, Folgendes zu erreichen:
- Aufnahme von Vorauswahlfragen bei Stellenanzeigen und Analyse der Antworten zum Zeitpunkt der Bewerbung.
- Ungeeignete Kandidat*innen sofort ausschließen, indem die Informationen im Lebenslauf automatisch analysiert werden.
- Bewertung geeigneter Kandidat*innen in der Reihenfolge ihrer Eignung, um Prioritäten zu setzen.
- Aktuelle Trends analysieren, um festzustellen, welche Bewerber*innen Ihren Top-Performern am ehesten entsprechen.
- Kontinuierlich dazulernen und Ihre Vorauswahl anpassen, wenn weitere Stellenangebote ausgeschrieben werden.
- Sammeln und Analysieren von verbalen und nonverbalen Hinweisen während der Interviews.
Schnelligkeit und Effizienz sind das A und O bei der Auswahl von Kandidat*innen. Wie die meisten Recruiter*innen wissen, ist die manuelle Prüfung von Lebensläufen der zeitaufwendigste Teil der Arbeit.
Die Automatisierung dieser zeitaufwendigen Phase kann die Geschwindigkeit und Effizienz der Rekrutierung steigern.
4. Automatisierung der Kommunikation
Wie bereits in diesem Artikel erwähnt, kann eine schnelle und konsistente Kommunikation den Unterschied zwischen einem soliden Employer Branding und der Landung von Spitzentalenten und, nun ja, der Alternative bedeuten. Automatisierte Kommunikation hilft dabei, dies zu erreichen, indem sie für Konsistenz an den häufigsten Kontaktstellen sorgt.
Chatbots sorgen zum Beispiel dafür, dass immer „jemand“ am anderen Ende der Leitung ist, der Kandidat*innen Fragen beantwortet.
Automatisierte Aktionen, die Antworten senden, wenn eine Bewerbung eingeht, Erinnerungen, wenn ein Interview bevorsteht, oder Statusaktualisierungen - all dies trägt zu dem Gesamtgefühl bei, dass das Unternehmen Transparenz und Kommunikation ernst nimmt.
Durch die Automatisierung können Recruiter*innen allen Bewerber*innen konsistente Benachrichtigungen zukommen lassen und sich selbst dadurch eine Menge Arbeitsaufwand sparen.

5. Automatisierte Planung
Und zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit, den Prozess der Planung von Meetings und Vorstellungsgesprächen zu automatisieren.
Stell Sie sich eine Situation vor, in der Sie eine Auswahlliste von etwa 20 Kandidat*innen für ein Vorstellungsgespräch haben.
Das sind 20 Kalender, die Sie synchronisieren müssen, und 20 individuelle Einladungen, die Sie verschicken müssen. Und dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass Sie Ihren Kalender mit anderen Teammitgliedern abstimmen müssen, die möglicherweise an diesen Vorstellungsgesprächen teilnehmen.
Viele Bewerbermanagement-Systeme bieten heute automatisierte Terminplanungsfunktionen an, die die Kontaktaufnahme und die Koordination mit den in die engere Wahl genommenen Kandidat*innen verwalten. Diese automatischen Funktionen finden für beide Seiten passende Zeiten in allen beteiligten Kalendern und synchronisieren diese Gesprächszeiten automatisch mit den Kandidatenprofilen.
Dies erleichtert nicht nur die mühsame Aufgabe der Planung von Vorstellungsgesprächen, sondern beinhaltet auch eine automatisierte Aktion, die diese Informationen an den Datensatz der Kandidat*innen anhängt.
Fazit
Die wichtigsten Instrumente, die man bei der Recruiting-Automatisierung berücksichtigen sollte, sind ein Bewerbermanagement-System, Chatbots und eine Candidate Relationship Management (CRM)-Plattform.
Zusammen können diese Tools Ihnen dabei helfen, eine Reihe von automatisierten Aktionen zu erstellen, die die zeitaufwendigsten und unternehmenskritischen Phasen Ihres Rekrutierungsprozesses optimieren.